Gesundes Selbstbewusstsein aufbauen
Selbstvertrauen durch Selbstbewusstsein
Ich weiß wer ich bin und ich akzeptiere mich, auch wenn ich Teile von mir verändern möchte. Das ist eine selbstbewusste Entscheidung für sich selbst und für die Möglichkeit der Weiterentwicklung.
Jede Veränderung beginnt mit einer Entscheidung, auch die Veränderung sich so zu akzeptieren, wie man ist.
Jeder kennt die Situation, dass man denkt:
“Man …. der / die hat aber ein starkes selbstbewusstes Auftreten“.
Stimmt das wirklich, dass es Selbst-bewusst-sein ist oder ist es “nur” eine erlernte Selbstdarstellung.
In einigen Fällen die Darstellung nichts mit Selbstbewusstsein zu tun. Was meistens bewundert wird, ist die Selbstsicherheit, wie sich jemand “gut” darzustellen kann oder souverän etwas umsetzt.
Selbstsicherheit und Souveränität können das Ergebnis eines gesunden Selbstbewusstseins sein, aber auch genauso eine angelernte Selbstdarstellungsphrase ohne “wahren” Background.
Ein gesundes Selbstbewusstsein ist dagegen eine starke Basis für die Bewältigung des Lebens. Gerade weil sich “Selbst bewusst sein” auch bedeutet, sich seiner Schwächen bewusst zu sein und damit zu wissen wann man nicht mehr selbstsicher ist. So paradox es klingen mag, ist gerade diese Voraussetzung längerfristig ein Garant für Selbstsicherheit und Souveränität. Denn wer seine “Schwächen” kennt, akzeptiert und zuordnen kann steht auf einem festen Fundament.
Im Folgenden möchte ich einige Schritte aufzeigen, mit denen man ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen kann, das zu starken Fundament für Selbstsicherheit und Souveränität führt.
Sich selber annehmen
In jedem Seminar und Coaching mache ich immer wieder die Erfahrung, dass viele Menschen ihre “Macken” ganz genau kennen und beschreiben können. Leider heißt dieses nicht, dass sie diese annehmen oder ins richtige Licht stellen. Sie werden verdeckt unter positiven Eigenschaften, so dass sie nicht direkt ins Auge fallen oder sie werden scheinbar selbstsicher vor sich her getragen.
Wenn man störende Eigenart hat, ist die Lösung weder die Beschönigung noch der Ärger darüber. Es ist die Annahme als ein Merkmal der Persönlichkeit, das erst mal als gegeben hingenommen werden sollte.
Du bist OK und liebenswert auch wenn Du eine scheinbare Macke hast.
Dabei ist es egal, ob es um das Übergewicht oder den Jähzorn geht. Ohne das “sich annehmen”, gibt es keine Basis für eine Entwicklung.
Ich bin so wie ich bin. Auch wenn mir nicht alles so gefällt, wie es ist, akzeptiere ich mich und mag mich gut leiden.
Das Annehmen seiner Persönlichkeit ist der Beginn einer wunderbaren lebenslangen Freundschaft.
Selbstvertrauen entwickeln
Der Grundstein für Selbstvertrauen wird in der Kindheit gelegt. Jedes Kind probiert aus, geht an die Grenzen und testet immer wieder was schon geht und was ihm zugetraut wird. Das gute Ergebnis wird ein starkes Selbstvertrauen sein. Ist man nicht mit diesem Kindheitsschatz gesegnet, bleibt immer noch die Chance für ein starkes Selbstvertrauen selber zu sorgen.
Selbstvertrauen entwickelt sich, wenn man etwas erfolgreich schafft. Also eine positive Erfahrung macht. Dabei ist es nicht wichtig, ob es was großes oder kleines wahr, sondern die Wahrnehmung des Erfolges und seine Wiederholung.
Es ist also wichtig, sich den Erfolg “selbst bewusst” zu machen und immer wieder auf “die Bühne des Erfolges” zu gehen. Hier stimmt auf jeden Fall der Satz “Einmal ist kein keinmal”. Nur durch die Wiederholung von Erfolgen entsteht eine Grundlage für Selbstvertrauen.
Doch meist hat jeder in seinem Leben gelernt mehr auf die Fehler zu achten und die Erfolge als selbstverständlich herunter zu spielen.
Selbstbewusste Weiterentwicklung bedeutet aber, das Vertrauen in die Fähigkeiten zu stärken und den Fehlern nur die absolut notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.
Menschen mit selbstbewusstem Selbstvertrauen kennen ihre Fehler, haben aber einen sicheren guten Weg damit umzugehen.
Ich betrachte wohlwollend meine Lebenserfolge und nehme dieses gute Gefühl mit in meine Veränderungswünsche.
Es ist gut, darauf zu achten, was man schon alles geschafft hat und dieses Gefühl mit in die schwierigen Aufgaben hineinzutragen.
Es ist egal ob man eine Rede halten möchte, einen neuen Job hat oder eine neue Partnerschaft beginnen will. Dieses selbstsichere Gefühl der vergangen Erfolge gibt eine gute Basis für die nächsten Erfolge.
Selbstfürsorge – seine Bedürfnisse ernst nehmen
Vom ersten Tag des Lebens an steht jeder in diesem Zwiespalt von Unabhängigkeit und Zugehörigkeit. Wir lernen von Anfang an welche Position wir in der “Gesellschaft” haben sollen und wie viel Autonomie uns erlaubt wird. Das geht die ganze Entwicklungszeit so. Erst bei den Eltern, dann bei Freunden und im Kindergarten, über die Schule bis in den Beruf.
In meinen Coachings geht es dabei häufig um den Begriff “Egoismus”. Wie egoistisch darf “man” sein und wann verliert man den Kontakt zu anderen oder macht sich unbeliebt.
Autonomie und Zugehörigkeit – ein Grundproblem, aber trotzdem ein lösbares, wenn man seine Bedürfnisse ernst nimmt und Selbstfürsorge betreibt.
Jeder hat eine andere Bedürfnisvielfalt. Manche haben mehr das Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Freiheit. Andere dagegen haben mehr das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit und häufig wechseln diese Bedürfnisse auch noch von Situation zu Situation.
Wichtig ist es, seine Bedürfnisse wirklich wahr zu nehmen und zu bemerken wie man sie für sich befriedigend umsetzen kann. Setzt man seine Wünsche und Bedürfnisse mehrfach nicht um, kommt ein Gefühl Traurigkeit oder Wut auf und leider entfernt man sich in dem Moment von seinem Ur-Bedürfnis, das nicht befriedigt ist. Die Wut und Traurigkeit steht mit einem Male im Vordergrund und das wahre Bedürfnis wird mit diesem Gefühl verwoben.
Also die Wahrnehmung und Benennung seiner Bedürfnisse ist Selbstfürsorge. Die Benennung, also das in Worte fassen der Wünsche, ist elementar wichtig um eine Verbindung zwischen Gefühl und Verstand herzustellen. Bei der Selbstfürsorge – wie beim gesamten Selbstbewusstsein – muss der Verstand informiert sein. Denn über den Verstand können wir neue Situationen erzeugen, in denen die Bedürfnisse ihren Platz finden können.
Nehme immer wieder wahr, welches Bedürfnis Du gerade hast und was jetzt möglich ist, um dieses Bedürfnis zu befriedigen.
Wenn Du das Gefühl hast, Du kannst es nicht befriedigen – weil es zum Beispiel um Partnerschaft geht, die Du gerade nicht hast! Dann ist es notwendig einen Blick hinter das vorrangige Gefühl zu werfen. Da kann es dann zum Beispiel Einsamkeit oder Zukunftsangst sein, die es dann zu berücksichtigen gilt.
Seine Bedürfnisse selbstbewusst wahrzunehmen kann eine ganze Kaskade von Gefühlen auslösen. Lass Dich nicht ins “Bockshorn jagen” – es ist lösbar, Stück für Stück.
Selbstbewusste Lösungskompetenz
“Man …. der / die hat aber ein starkes selbstbewusstes Auftreten“.
Diesen Satz kennst Du aus dem Anfang des Artikels und er beschreibt den bewundernden “Blick” auf das Verhalten eines anderen.
Es mag sein, dass wie beschrieben, dieser Mensch vielleicht nicht selbstbewusst ist, aber er hat scheinbar eine gute Lösung für eine Situation gefunden.
Selbstbewusstsein im Bereich der Lösungskompetenz ist manchmal wie die Henne und das Ei. Niemand weiß was zuerst da war.
Was bedeutet, je mehr Du an Lösungen in Dein Leben bringst, desto mehr wirst das Selbstvertrauen wachsen, wenn Du die Lösungen selbstbewusst wahrnimmst.
Gerade wenn es um die Befriedigung eigener Bedürfnisse geht, spielt der Gedanke “kann ich nicht” ein große Rolle wenn vor der erfolgreichen Umsetzung zurückgeschreckt wird.
Häufig werden die Begriffe “trau ich mich nicht” und “kann ich nicht” dabei nicht klar getrennt und ein Projekt deshalb fallen gelassen.
Allerdings gibt es für beide eine eigene Lösungskompetenz.
“Trau ich mich nicht” beruht dann auf zu wenig Selbstvertrauen. Hier gilt es nach dem Risiko zu gucken. Was passiert, wenn die Aktion schief geht und wie wichtig ist es emotional für mich. Die Lösung dafür ist es, sich ein Szenario zu schaffen, in dem man sich emotional auffangen kann oder wo es emotional einfach nicht so wichtig ist.
Möglichkeit 1
Lieber einem entfernten Bekannten vor den Kopf stoßen, als dem besten Freund.
Möglichkeit 2
Lieber an dem besten Freund ausprobieren, weil man weiß, dass man mit ihm gut darüber reden kann.
Beide Möglichkeiten vermindern das Risiko und machen das “Trauen” leichter.
“Kann ich nicht” ist eine Frage der Fähigkeiten. Also ich zum Beispiel kann nicht schweißen. Dafür müsste ich mir also Hilfe organisieren oder es mir beibringen. Aber Hilfe organisieren und auch beibringen lassen sind Lösungskompetenzen. Damit erzeugt man Selbstvertrauen.
Viele leiden darunter, dass sie Ihre Bedürfnisse nicht ansprechen können. Sie glauben, nicht die richtigen Worte zu finden oder nicht adäquat reagieren zu können. Beides kann man aber lernen und würde es sich nicht lohnen für ein erfüllendes Leben so etwas zu erlernen ?
Selbstfreundlichkeit und Selbstliebe
Du bist der Mensch, mit dem Du Dein Leben lang zusammen sein wirst!
Mache eine gute tragende Freundschaft daraus.
Achte genau darauf was Du über Dich und zu Dir sagst. Ich bin ein Trottel oder Versager ist einfach keine gute Anrede – auch nicht im Spaß.
Freundlich, aufmerksam und liebevoll sind wunderbare Eigenschaften mit denen man sich selbst begegnen kann und ein starkes Selbst verankert. Die Gedanken, die man zu sich selbst hat entwickeln das Bild was man von sich hat. Und warum solltest Du Dich nicht als wunderbaren und liebenswerten Menschen sehen – auch oder vielleicht gerade weil Du Macken hast.
Wenn Du selbst nicht respektvoll mit Dir umgehst, wer soll es dann machen?
Nutze jede Gelegenheit Dich in einem positiven Licht zu sehen und wenn ein Fehler passiert ist – nimm ihn einfach wahr aber schmälere Deine positiven Gedanken zu Dir nicht.
Gesundes Selbstbewusstsein ist ein wunderbar stabiler Anker, der einem immer zur Verfügung steht. Es hilft in allen schwierigen Lebenslagen für einen sicheren Weg zu Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.
Es ist allerdings eine Aufgabe und eine Arbeit, die jeder immer wieder ernst nehmen und Schritt für Schritt umsetzen muss. Selbstbewusstsein fällt nicht vom Himmel und braucht Zeit.
Du hast Fragen zum gesunden Selbstbewusstsein oder möchtest Dich coachen lassen!
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Peter Rohde – HypnoSystem – Life und Business Coach
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